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Muss die Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67 gehen?

Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67

Immer wieder liest man im Internet, dass  ich die Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67 abschließen muss. Dazu kann ich nur schreiben, dass ich das nicht MUSS… Die Frage ist aber, ist es immer sinnvoll die Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67 abzuschließen.

Warum sollte ich die Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67 abschließen?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67 geht bis zum Renteneintritt. Und das ist in der Regel auch sinnvoll. Denn die Berufsunfähigkeitsrente ist im schlimmsten Fall mein Einkommensersatz. Ab 67 ist dann die gesetzliche Rente mein Einkommen. Das ist in den meisten Fällen auch traurig, weshalb ich unbedingt auch fürs Alter Geld auf die Seite packen sollte.

Wenn ich mir noch keine Gedanken gemacht habe, wie ich mein Leben gestalten will, dann sollte die Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67 gehen. Sicher ist sicher.

Wenn ich aber die realistische Chance habe, dass ich schon vorher mit meinem Ersparten klar komme, dann kann ich darüber nachdenken.

Wann kann ich über ein anderes Endalter nachdenken?

Alle Frugalisten oder alle Top-Verdiener, die trotzdem bescheiden leben, können es durchaus schaffen, schon vor dem 67. Lebensjahr ausgesorgt zu haben. Je mehr ich monatlich auf die Seite lege, desto weniger kann ich verkonsumieren, desto niedriger ist der Lebensstandard, den ich halten muss. Wer von 40% seines Einkommens leben kann, kommt mit der gesetzlichen Absicherung ganz gut klar und muss an sich keine BU-Versicherung abschließen.

Ich muss hier halt ehrlich zu mir sein. Wer bei einer Gehaltserhöhung sofort ein größeres Auto least, der wird seinen Lebensstandard vermutlich immer recht schnell seinem Einkommen anpassen. Dann sollte ich auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67 haben.

Und wer sein Leben sehr intensiv lebt, der sollte eh darauf achten, dass er im Alter nicht tief fällt. Denn wer 100% seines Einkommens ausgibt, legt nix auf die Seite und fällt dann im Alter von 100% auf 40%. Er fällt dann 60% nach unten. Wer nur 80% ausgibt, fällt nur 40% und konnte außerdem 20% investieren und so vielleicht die Lücke sogar komplett schließen. So einfach ist das.

Das Ding mit der Ausgabenabsicherung statt Einkommensabsicherung

Außerdem gibt es auch Ausgaben, die man nicht bis 67 hat. Kinder sind da ein gutes Beispiel. Zwar steigt das Alter weiter an, in dem wir durchschnittlich das erste Kind bekommen, aber im Schnitt sind wir beim dritten Kind noch unter 35 Jahre alt, weshalb es durchaus realistisch ist, dass die Kinder selbst Geld verdienen, bevor ich 60 Jahre alt bin. Dann bräuchte ich für diese Ausgaben keine Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67.

Das gilt auch für viele Finanzierungen. Und auch ohne die einzelne Betrachtung der verschiedenen Ausgaben lässt sich allgemein sagen, dass wir alle zwischen 30 und 60 die meisten Ausgaben haben.

Der große Vorteil ist, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67 etwa das Doppelte von einer BU-Versicherung bis Endalter 60 kostet. Und das ist doch schon mal was.

Soll ich jetzt die Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67 abschließen?

Ich bin da nicht so dogmatisch. Wenn du es dir leisten kannst und du deine Altersversorgung so geplant hast, dass du bis 67 arbeitest, dann spricht absolut nichts dagegen. Aber wenn dir eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu teuer ist, dann bin ich eher Fan davon, die Laufzeit zu kürzen, als die Höhe niedriger zu wählen. Denn eine kürzere Laufzeit kannst du kalkulieren und dich darauf vorbereiten. Wenn du aber statt der notwendigen 2.000 Euro nur 1.000 Euro abschließt, dann fehlen dir auch im Leistungsfall jeden Monat 1.000 Euro.

Und dann zahlst du für eine Versicherung, die deinen Ruin nur hinauszögert. Und das ist in meinen Augen totaler Unsinn.

Bei kurzen Laufzeiten kommt oft das Argument, dass eine frühzeitige Berufsunfähigkeit, die bis 67 andauert, dich auch ruinieren kann. Das kann schon sein. Aber statistisch gesehen ist es sehr unwahrscheinlich. Denn wenn du jung bist und deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst, dann wirst du vermutlich irgendwann anfangen umzuschulen. Und sollte das nicht mehr gehen, dann bist du erwerbsgemindert und erhältst eine Rente vom Staat.

Und die Statistiken zeigen, dass eine Berufsunfähigkeit im Schnitt keine 4 Jahre dauert. Aber sobald du 51 Jahre alt bist, geht eine BU dann statistisch gesehen bis zum Vertragsende. Die Zeit zwischen 51 und 60 wäre dann also die kritische Phase, die es zu überbrücken gilt. Und da gibt es ja dann auch einiges an Unterstützung vom Arbeitsamt.

Was aber umso wichtiger ist, wenn du nicht die Berufsunfähigkeitsversicherung bis 67 abschließt: Du solltest unbedingt auch deine Altersversorgung gegen Berufsunfähigkeit absichern. Gern über eine BU-Zusatzversicherung. Das geht auch mit Fonds oder anderen Sparplänen, die nichts mit Versicherungen zu tun haben.

Wenn du wissen willst, wie das geht, dann melde dich gern einfach bei mir und wir schauen uns mal an, wie du dein Leben am besten planst und wie wir verhindern können, das da was schief läuft.

 

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