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Worauf müssen Soldaten auf Zeit bei der BU-Versicherung achten?

Soldaten auf Zeit bei der BU-Versicherung

Bevor ich mich frage, was Soldaten auf Zeit bei der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) beachten müssen, muss ich mich zunächst mal fragen, was Soldaten auf Zeit bei der BU-Versicherung wichtig ist. Denn zum einen sind Soldaten bewaffnet, weshalb ich immer lieb sein sollte. Zum anderen ist es aber meine Aufgabe als Vermittler, nach den Wünschen und Bedürfnissen des Kunden zu fragen.

Was ist Soldaten auf Zeit bei der BU-Versicherung wichtig?

Um das beantworten zu können, muss der SaZ wissen, welche Ansprüche er hat.

Ich bin in dem Thema nicht sonderlich tief drin. Ich war nicht bei der Bundeswehr, weil ich der dritte Sohn bin. Aber ich kann ganz gut Gesetze lesen. Und im §11 Soldatenversorgungsgesetz ist geregelt, welche Ansprüche ein SaZ bei Dienstunfähigkeit hat. Ich sollte mich also um eine Dienstunfähigkeits-Klausel bemühen, die explizit für Soldaten gilt. Ist aber nicht ganz so wichtig. Eine BU-Versicherung würde zur Not auch gehen. Denn auch ein Soldat auf Zeit übt einen Beruf im Sinne der Berufsunfähigkeitsversicherung aus.

Aber der Reihe nach. Der Soldat auf Zeit erhält sogenannte Übergangsgebührnisse. In der Höhe sind die ganz ok. Er bekommt 75% seines letzten Solds. Also nicht, wie ein Beamter, maximal 71,75% des Durchschnitts der letzten beiden Jahre. Das, was er letzten Monat bekommen hat, ist die Grundlage.

Und während der Beamte sich mit jedem ruhegehaltsfähigen Dienstjahr 1,79375% an Höhe zu seinem Anspruch dazu verdient, verlängert sich beim Soldaten auf Zeit der Anspruch. Nach einer Dienstzeit von 4-5 Jahren erhält er die 75% für 12 Monate. Nach 5-6 Jahre für 18, nach 6-7 Jahren für 24 Monate. Das geht so weiter, bis es nach 12 Jahren bei 60 Monaten aufhört.

Die Zahlungen können auf Antrag als Einmalbeitrag ausgezahlt werden oder bis zu 2 Mal für bis zu 12 Monate aufgeschoben werden.

In der ersten Zeit ist beim Soldaten auf Zeit bei der BU-Versicherung also nix besonders wichtig. Er ist gut versorgt.

Das Problem ist beim Soldaten auf Zeit nicht die Höhe, sondern die Laufzeit der Versorgung

Wenn der Soldat umschult, erhöht sich der Anspruch für die Dauer der Umschulung um 25%. Er bekommt dann seinen Sold in voller Höhe. Bekommt er eine Ausgleichzahlung von der Firma, die die Umschulung ermöglicht, wird diese mit den 25% verrechnet.

Ist der Soldat für 12 Jahre verpflichtet, kann er bei Dienstunfähigkeit einen sogenannten E-Schein beantragen. Dieser Eingliederungsschein ermöglicht den Eingang in eine Beamtenlaufbahn. Für Inhaber des E-Scheins sind hier Plätze reserviert. Außerdem erhält er so lange seinen alten Sold, bis er im neuen Beruf mehr verdient. Maximal aber 10 Jahre.

Soldaten auf Zeit, die 20 Jahre oder länger verpflichtet sind, können einen Unterhaltsbeitrag beantragen, wenn die Übergangsgebührnisse enden. Bei dem §13e SVG handelt es sich aber um eine Kann-Klausel. Der SaZ 20 hat keinen Anspruch auf den Unterhaltsbeitrag. Die Höhe liegt bei 75% der Mindestversorgung von Beamten nach § 26, 7 (2) SVG, also 65% der Endstufe der Besoldungsgruppe A4. Das sind momentan etwa 1.800 Euro, also erhält der Soldat, wenn er den Antrag bewilligt bekommt, etwa 1.350 Euro. Der Unterhaltsbeitrag endet aber, wenn er das Regeleintrittsalter der Deutschen Rentenversicherung erreicht.

Was müssen Soldaten auf Zeit bei der BU-Versicherung beachten?

Um Beiträge zu sparen, wäre bei Soldaten auf Zeit bei der BU-Versicherung eine Karenzzeit hilfreich. Das bedeutet, die Berufsunfähigkeitsversicherung mit (oder ohne) DU-Klausel, leistet erst nach 12, 24, 36 oder 60 Monaten. In dieser Zeit wäre der Soldat einigermaßen versorgt. Sollte er nach Ablauf der Zeit immer noch BU sein, dann zahlt die Versicherung. Da die Beiträge für Soldaten recht hoch sind, ließe sich so recht sinnvoll am Beitrag sparen.

In meinen Augen ist für Soldaten auf Zeit bei der BU-Versicherung eine Verlängerungsoption bei Berufswechsel unverzichtbar. Denn der Soldat auf Zeit ist in der Regel nicht länger als bis 60 versicherbar. Wenn ich aber aus dem Dienst austrete und einen zivilen Beruf ergreife, muss ich auch bis 67 arbeiten. Dann sollte ich mich auch bis 67 versichern können.

Am wichtigsten ist aber, dass ich prüfe, ob ich ein Soldat nach §63 SVG bin.  Als solcher wäre ich nämlich nur über den Rahmenvertrag versicherbar. Und dieser ist nur über die sogenannten Rahmenvertragsbeauftragten abzuschließen.

Was der Soldaten auf Zeit bei der BU-Versicherung unbedingt beachten muss: Wenn er tatsächlich nicht mehr arbeiten kann und die Übergangsgebührnisse ausgezahlt wurden, greifen bei ihm die gleichen Ansprüche, wie bei einem gesetzlich versicherten Angestellten. Da die Bundeswehr in die Rentenversicherung einzahlt, dürfte in der Regel ein Anspruch auf Erwerbsminderungsrente bestehen.

Berufssoldaten sind übrigens wie Beamte zu behandeln. Eine Ausnahme davon ist, dass der Mindestanspruch bei Dienstunfähigkeit bei 66,97% liegt. Und zwar so lange, bis er durchschnittlich 525 Euro verdient oder die Regelaltersgrenze erreicht. Die liegt gewöhnlich bei 53 Jahren für Berufssoldaten.

Fazit für Soldaten auf Zeit bei der BU-Versicherung

Da der SaZ eine kurze Zeit gut abgesichert ist, kann er bei der privaten Absicherung Beiträge sparen, wenn er das will. Wichtig ist für den Soldaten auf Zeit bei der BU-Versicherung, dass sie die Möglichkeit bietet, den Versicherungsschutz ohne neue Gesundheitsprüfung zu verlängern, wenn ich einen zivilen Beruf ergreife.

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