Sterbegeldversicherung
Was ist eine Sterbegeldversicherung?
Sterbegeldversicherungen sind relativ kleine Lebensversicherungen für den Todesfall (siehe auch Kapitallebensversicherung), mit deren Versicherungssumme man die Bestattungskosten bezahlen kann. Umgangssprachlich ist die Sterbegeldversicherung auch unter Sterbeversicherung, Bestattungsversicherung beziehungsweise Beerdigungsversicherung bekannt. Man trifft also selbst finanziell Vorsorge für die eigene würdevolle Beisetzung.
Sterbegeldversicherung Ratgeber
4 Fakten, die Sie wissen sollten.
- Die durchschnittliche Höhe der Sterbegeldversicherungen beträgt um die 7 500€
- Es gibt Sterbegeldversicherungen mit und ohne Gesundheitsfragen
- Bei Tarifen ohne Gesundheitsfragen gibt es eine Wartezeit von bis zu einem Jahr
- Die meisten Versicherer zahlen bei Unfalltod das doppelte der Versicherungssumme
Nach Beginn der Versicherung und Ableben der versicherten Person zahlt die gewählte Beerdigungsversicherung die garantierte Versicherungssumme als einmalige Kapitalzahlung.
Bei den meisten Sterbegeldversicherungen existiert eine Wartezeit. Dies ist je nach Versicherung zwischen 12 und 36 Monaten gestaffelt. Stirbt die versicherte Person vor Ablauf der festgelegten Karenzzeit, so werden je nach Tarif der Beerdigungsversicherung nur die eingezahlten Versicherungsbeiträge zurückgezahlt.
Laut dem Versicherungsvertragsgesetz (§211 Absatz 1 Nr.3 VVG) ist die Sterbeversicherung eine Kleinlebensversicherung mit Sterbegeld als Versicherungsleistung.
Auch Sterbekassen bieten diese Leistung an.
Wie funktionieren Sterbegeldversicherungen?
Eine Beerdigungsversicherung für Ihre Bestattung funktioniert relativ simpel. Als erstes suchen Sie sich in unserem Sterbegeldversicherung Rechner den gewünschten Anbieter mit dem jeweiligen Tarif raus.
Wenn Sie sich also für eine Summe entschieden haben, wird Ihnen der erste Monatsbeitrag oder Jahresbeitrag abgebucht. Die Beerdigungsversicherung ist von vorneherein auf ein bestimmtes Endalter festgelegt. In den allermeisten Fällen kann eine Beitragszahlung bis zum 65ten oder 85ten Lebensjahr gewählt werden.
Dies bedeutet, das bis dahin die Versicherungsbeiträge gezahlt werden. Entscheiden Sie sich für das 65te Lebensjahr ist der Beitrag natürlich höher, als wenn Sie sich für das 85te Lebensjahr entschieden hätten. Wenn diese Laufzeit erreicht ist, geht der Versicherungsschutz der Beerdigungsversicherung bis zu Ihrem Ableben beziehungsweise Bestattung kostenfrei weiter. Es muss kein weiteres Geld mehr investiert werden. Die laufende Belastung geht also in Richtung Null.
Wie hoch sollte eine Bestattungsversicherung sein?
Die Höhe der Versicherungssumme einer Beerdigungsversicherung sollte sich an den ungefähren Kosten der angedachten Beerdigung orientieren. Je kleiner man sich seine eigene Beerdigung vorstellt, desto kleiner kann die Summe sein, die man mit einer Beerdigungsversicherung absichern möchte.
In der Regel liegen die abgeschlossenen Versicherungssummen in der Beerdigungsversicherung zwischen 5 000 € und 15 000 €. Man sollte die Versicherungssumme nicht niedrig ansetzen, denn in der Regel sind die engsten Angehörigen dazu angehalten, die Kosten der Bestattung zu übernehmen. Eine Sterbegeldversicherung entlastet schon zu Lebzeiten die Kosten der Hinterbliebenen.
Leistungsumfang einer Beerdigungsversicherung
Die wichtigste Leistung einer Beerdigungsversicherung ist natürlich die vereinbarte Einmalzahlung bei einem Todesfall. Auch eine kürzere Karenzzeit kann man als Leistung sehen. Daneben können bei einzelnen Versicherungen noch Kinder kostenlos mitversichert werden.
Eine doppelte oder sogar dreifache Auszahlung der versicherten Summe (volle Versicherungssumme) bei einem Unfalltod haben fast alle Sterbegeldversicherungen im Angebot. Daneben gibt es noch bestimmte Services, wie der Übernahme von Bestattungsformalitäten, den Einschluss von Rückführungskosten oder Möglichkeit der Überbrückung bei Zahlungsschwierigkeiten. Hier gilt genau in den Sterbegeldversicherung Vergleich zu schauen. Den großen Unterschied machen diese Zusatzleistungen aber nicht wirklich.
Zusätzlicher Versicherungsschutz beim Todesfall durch eine private Unfallversicherung
Wie oben beschrieben, zählt eine doppelte oder dreifache Auszahlung bei Unfalltod zu dem Leistungsumfang mancher Bestattungsversicherung. Wir zeigen Ihnen in der folgenden Tabelle, welche Versicherungssumme welcher Anbieter bei Tod durch einen Unfall auszahlt.
Versicherung | Versicherungssumme bei Unfalltod | Beispiel 5.000 € |
---|---|---|
Monuta | Doppelt | 10.000 € |
InterRisk | Dreifach | 15.000 € |
LV1871 | Doppelt | 10.000 € |
Barmenia | Einfach | 5.000 € |
HanseMerkur | Doppelt | 10.000 € |
DELA | Doppelt | 10.000 € |
Zahlt die gesetzliche Krankenversicherung bei einer Beerdigung noch ein Sterbegeld an die Angehörigen?
Bis zum Jahr 2003 konnten die Angehörigen sich noch drauf verlassen, dass Mitglieder einer gesetzlichen Krankenversicherung ein Recht auf das sogenannte Sterbegeld hatten. Seit dem 01.01.2004 besteht diese Möglichkeit nicht mehr.
Seit dem ist die Beerdigungsversicherung die beste Alternative um die Beerdigungskosten günstig mit einer kleinen Versicherungssumme abzusichern.
Ab wann greift eine Sterbegeldversicherung?
Stirbt der versicherte Mensch nach Ablauf der Karenzzeit, zahlt die Beerdigungsversicherung das vereinbarte volle Kapital. Innerhalb von den vereinbarten Wartezeiten werden von den Versicherungsgesellschaften in der Regel die eingezahlten Versicherungsbeiträge bei einem Ableben zurückgezahlt.
Bei einem Unfalltod wird sofort die volle Kapitalleistung ausgezahlt. Ein Unfall liegt vor, wenn der versicherte Mensch durch ein plötzlich von außen auf den Körper einwirkendes Ereignis (Unfallereignis) unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleidet, die innerhalb von 12 Monaten zum Ableben führt.
Wie lange dauert es, bis eine Sterbeversicherung ausgezahlt wird?
Hierbei spielt natürlich die wichtigste Rolle, in welcher Zeit die notwendigen Unterlagen bei der Versicherung eingereicht werden.
Bei der Ideal heißt es im Wortlaut:
(1) “Nach Eintritt des Versicherungsfalls erteilt uns der Versicherungsnehmer, der versicherte Mensch oder berechtigte Dritte jede Auskunft, die zur Feststellung des Versicherungsfalls oder des Umfang unserer Leistungspflicht erforderlich ist. Hierzu können wir notwendige Nachweise im Original verlangen. Die mit den Nachweisen verbundenen Kosten trägt derjenige, der die Versicherungsleistung beansprucht.“
(2) Der Tod eines versicherten Menschen ist uns unverzüglich – der Unfalltod möglichst innerhalb von 48 Stunden – anzuzeigen. Außerdem sind uns einzureichen : eine amtliche Sterbeurkunde mit Angabe von Alter und Geburtsort der versicherten Person,
bei Ableben in den ersten 36 Monaten nach Beginn der Versicherung ein Nachweis darüber, dass es sich um einen natürlichen oder unnatürlichen Todesfall handelt, bei Unfalltod ist immer ein ausführliches, ärztliches oder amtliches Zeugnis über die Todesursache sowie über Beginn und Verlauf der Krankheit, die zum Tode des versicherten Menschen geführt hat und zusätzliche Nachweise zum Unfallhergang und zu den Unfallfolgen.
(3) Haben wir die erforderlichen Unterlagen zur Leistungsprüfung erhalten, entscheiden wir innerhalb einer Woche, ob ein Leistungsanspruch besteht. Besteht ein Anspruch, zahlen wir die auf den Todestag berechnete Todesfallleistung sofort.
(4) Unsere Leistungen überweisen wir dem Empfangsberechtigten auf seine Kosten. Bei Überweisungen in das Ausland trägt der Empfangsberechtigte auch die damit verbundene Gefahr. Noch nicht entrichtete Beiträge werden mit der auszuzahlenden Versicherungsleistung verrechnet.
Wer bekommt die Sterbegeldversicherung ausgezahlt?
Die Leistungen aus der Sterbeversicherung erhalten die Menschen, die die Ansprüche aus dem Versicherungsvertrag erwerben soll. Der Versicherungsnehmer in der Bestattungsversicherung ist berechtigt, eine andere Person zu benennen, die bei seinem Tod den Anspruch aus der Bestattungsversicherung erwirbt. Diese Person nennt man Begünstigter.
Natürlich kann der Versicherungsnehmer dieses Bezugsrecht jederzeit vor Eintritt des Versicherungsfalles (Todesfall) widerrufen oder auch einen anderen Bezugsberechtigten oder mehrere benennen. Wenn kein Bezugsberechtigter benannt wird, gilt die natürliche Erbfolge.
Ebenfalls kann das Recht auf Leistung an Dritte abgegeben oder verpfändet werden.
Was bedeuten Wartezeiten in einer Beerdigungsversicherung?
Die meisten Sterbegeldversicherungen haben in ihrem Vertrag Wartezeiten verankert. Je nach Versicherer kann diese zwischen 12 und 36 Monate betragen. Natürlich gilt auch hier, je kürzer die Wartezeiten desto besser.
Hier muss man natürlich auch darauf achten, wie viel mehr muss man bei einer Bestattungsversicherung mit einer kürzeren Karenzzeit als bei einer längeren zahlen. Hier muss der Versicherungsnehmer selbst entscheiden, wie viel es ihm wert ist zu sparen, wenn er sich auf eine längere Zeit festlegt.
Eine Sterbegeldversicherung ohne Wartezeit bieten die DELA und Monuta in unserem Sterbegeldversicherung Rechner an. In unserem Sterbegeldversicherung Vergleich finden Sie diese beiden Versicherer meist unter den günstigsten Anbietern.
Sterbegeldversicherung mit Gesundheitsprüfung
Bei der Monuta sieht die Gesundheitsbestätigung folgendermaßen aus:
Hiermit bestätige ich, und gegebenenfalls mitversicherte Personen, dass keine der unten angegebenen Erkrankungen vorliegen und innerhalb der letzten 5 Jahre wegen keiner der unten genannten Beschwerden beziehungsweise Erkrankungen eine ärztliche Untersuchung, Beratung oder Behandlung stattgefunden hat:
1. Herzerkrankungen, Kreislauferkrankungen und Gefäßerkrankungen
2. Krebs (aller Organe, Haut, Blut und Lymphe)
3. Erkrankungen der inneren Organe, des Blutes, schwere Infektionserkrankungen
4. Diabetes
5. Psychische und neurologische Erkrankungen sowie Suchtkrankheit
In den letzten 60 Monaten lagen folgende der oben angegebenen Erkrankungen bei mir beziehungsweise hat eine ärztliche Untersuchung, Beratung oder Behandlung stattgefunden hat : Krankheiten Hauptversicherte/r eintragen
Hiermit bestätige ich, und gegebenenfalls mitversicherte Personen, die Richtigkeit und Vollständigkeit der obigen Gesundheitsangaben.
Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsfragen
Die meisten Gesellschaften bieten nur eine Sterbeversicherung ohne Gesundheitsprüfung, dafür aber mit meist unterschiedlichen Wartezeiten an. Wir zeigen Ihnen hier einige bekannte Versicherer mit ihren Wartezeiten:
Versicherung | Wartezeit | Rückerstattung bei Tod während der Wartezeit |
---|---|---|
Monuta | 36 Monate | 80 % der unverzinst eingezahlten Beträge |
DELA | 24 Monate | 80 % der eingezahlten Beträge |
LV1871 | 2-3 Jahre | Staffelung der Auszahlung |
HanseMerkur | 3 Jahre | Gezahlte Sterbegeldversicherungsbeiträge werden zurückerstattet |
InterRisk | 36 Monate | Erstattung gezahlter Sterbegeldversicherungsbeiträge |
Was kostet eine Sterbegeldversicherung im Monat?
Die Frage „Was kostet eine Sterbeversicherung?“ lässt sich einfach und für alle Personen gleichermaßen beantworten. Wie viel eine Sterbeversicherung kostet, hängt von den folgenden Faktoren ab:
- Eintrittsalter (Je jünger, desto günstiger wird die Versicherung)
- Gesundheitsfragen (Eine Sterbeversicherung ohne Gesundheitsfragen ist teurer als Tarife mit Gesundheitsfragen
- Laufzeit (Je länger die Laufzeit der Versicherung, desto billiger)
- Versicherungsumme (Je höher die Kapitalleistung, desto mehr teurer)
Und natürlicher die Versicherung, wo jedes Haus seine eigenen Kalkulationsgrundlagen hat
Wenn alle Faktoren gleich sind, kann natürlich sehr gut die Tarife der Versicherer online vergleichen. Nach unserem Dafürhalten positionieren sich regelmäßig die Sterbegeldversicherungen der DEAL, Monuta und LV1871 im oberen Drittel.
Was kostet eine Sterbegeldversicherung ab 60 und 70 Jahren?
Hier zeigen wir Ihnen 2 Beispiele, wie teuer Sterbegeldversicherungen bei einer Versicherungssumme von 10 000 Euro sind. Die Sterbegeldversicherungen sind ohne Gesundheitsfragen und besitzen deshalb Wartezeiten. Die Beitragszahlungsdauer ist bis 85 Jahre festgelegt.
Sterbegeldversicherungen ab 60 Jahren mit einer Versicherungssumme von 7 500 Euro
Monuta 45,31 €
Dela 40,41 €
Sterbegeldversicherungen ab 70 Jahren mit einer Versicherungssumme von 7 500 Euro
Monuta 82,09 €
Dela 76,88 €
Welche Gesellschaften befinden sich im Sterbegeldversicherung Vergleich?
In unserem Rechner finden Sie beispielsweise :
- DELA
- Monuta
- LV1871
- HanseMerkur
- Ideal Versicherung
- InterRisk
- Württembergische
- Barmenia Versicherungen
- VPV Lebensversicherungs-AG
- Barmenia
- Hannoversche
Einen aktuellen Sterbegeldversicherung Test haben wir ebenfalls auf Worksurance. Man muss aber auch sagen, dass die meisten Sterbeversicherung nicht großartig unterscheiden. Einen genaueren Blick sollte man auf die Kapitalleistung, den Beitrag und die Wartefrist legen. In unserem Rechner können Sie dies alles nachlesen.
Welche ist die beste Sterbegeldversicherung?
Die beste Sterbegeldversicherung gibt es nicht. Es immer von den Vorstellungen der versicherten Person und des Versicherungsnehmers abhängig. Kann man Fragen zur Gesundheit gut beantworten oder benötigt man eine Karenzzeit?
Die zusätzlichen Leistungen, wie Rücktransport oder versicherte Kinder, haben fast alle Produkte der Versicherer in den Bedingungen. Dazu kommen noch Leistungsbausteine, wie Übernahme von Bestattungsformalitäten, digitalen Services oder einer kostenfreien Rechtsberatung.
Wenn Sie sich eine Bestattungsvorsorge wünschen, wo den Angehörigen alles an Arbeit abgenommen wird, empfehlen wir die Monuta. Hier kann man seine Bestattungswünsche schriftlich fixieren, so dass die Familie von der Organisation weitgehend befreit wird.
Wenn es um die Beitragszahlung angeht, so bieten fast alle Sterbegeldversicherung eine monatliche oder jährliche Zahlung an. Ein Einmalbeitrag ist beispielsweise bei der Monuta möglich.
Fazit: Braucht man eine Sterbegeldversicherung?
Sterbegeldversicherungen sind dann sinnvoll, wenn man die nötige Liquidität für die eigene Beerdigung nicht besitzt oder vererben möchte. Viele Menschen wollen auch den letzten Abschnitt ihres Lebens genießen und benötigen dafür das gewisse Kleingeld. Der Abschluss einer Bestattungsversicherung ist also eine reine subjektive Entscheidung. Wenn man also finanziell nicht auf starken Füssen steht und man benötigt eine Bestattungsvorsorge als finanzielle Absicherung für die Hinterbliebenen, dann ist die Sterbegeldversicherung eine sehr gute Alternative.
Sterbegeldversicherungen sind dann sinnvoll, wenn man die nötige Liquidität für die eigene Beerdigung nicht besitzt oder vererben möchte. Viele Menschen wollen auch den letzten Abschnitt ihres Lebens genießen und benötigen dafür das gewisse Kleingeld. Der Abschluss einer Bestattungsversicherung ist also eine reine subjektive Entscheidung.
Über den Autor:
Philip Wenzel ist ein bundesweit anerkannter Experte für die Berufsunfähigkeitsversicherung. Er ist Fachwirt für Versicherungen und Finanzen, Versicherungsmakler und Autor eines Fachbuches über die Berufsunfähigkeitsversicherung. Außerdem schreibt er für diverse Fachmagazine und ist als Speaker bei Versicherungen und Fachtagungen tätig.