Lehrer in freien Bildungseinrichtungen vs. verbeamtete Lehrer – wie unterscheidet sich die Vorsorge bei Berufsunfähigkeit?

Lehrer in freien Bildungseinrichtungen

Ihr Studium ist noch gar nicht so lange her und Sie erinnern sich noch gut, wie Sie mit Ihren Kommilitonen im Hörsaal saßen? Während sich die meisten Ihrer Kollegen für eine staatliche Schule mit klassischer Pädagogik entschieden haben, unterrichten Sie mittlerweile an einer Montessori-, Waldorf oder anderen Schule mit alternativer Pädagogik oder Lehrmethodik? Dann sollten Sie sich bewusst machen, dass es noch mehr Unterschiede für Lehrer in freien Bildungseinrichtungen gibt als den pädagogischen Ansatz.

Was ist der grundlegende Unterschied bei einem Lehrer in  freien Bildungseinrichtungen?

Der wichtigste Unterschied, und dessen sollte man sich als Lehrer in freien Bildungseinrichtungen unbedingt bewusst sein, ist, dass nur (auf Lebenszeit) verbeamtete Lehrer automatisch im Falle einer Dienstunfähigkeit versorgt sind. Sie haben Anspruch auf ein Ruhegehalt, dass niemals weniger als 35% beträgt. In 40 Dienstjahren steigt dieser Anspruch sogar auf 71.75%. Darüber hinaus gibt es bei verbeamteten Lehrern auch noch eine amtsunabhängige Mindestversorgung, die derzeit etwa 1.800 Euro beträgt. Diese bekommt der Beamte, wenn die 35% seiner letzten Bezüge niedriger sind, als die 1.800 Euro.

Lehrer in freien Bildungseinrichtungen haben diesen Anspruch nicht. Als Angestellte sind sie in der Deutschen Rentenversicherung versichert. Hier wird nicht mein Dienst geprüft, sondern ob ich noch am allgemeinen Arbeitsmarkt ein Einkommen erzielen kann. Außerdem sind die Ansprüche maximal so hoch, wie bei einem verbeamteten Lehrer die Mindestversorgung ist. Deshalb sollten Lehrer in freien Bildungseinrichtungen unbedingt selbst vorsorgen.

Welche Ansprüche hat ein Lehrer in freien Bildungseinrichtungen?

Berufsunfähigkeit kann jeden treffen – jederzeit. Diese Gefahr wird oft unterschätzt, aber tatsächlich ist es so, dass jeder dritte Lehrer vor dem Regelrentenalter berufsunfähig wird. Die derzeit häufigste Ursache einer Berufsunfähigkeit bei Lehrer in freien Bildungseinrichtungen ist das Burn-Out-Syndrom. Aber auch Krebs, Unfälle oder ein Bandscheibenvorfall kann dem gewohnten Arbeitsalltag schnell ein Ende bereiten.

Im Gegensatz zu Ihren verbeamteten Kollegen können Sie nicht groß auf staatliche Hilfe hoffen. Selbst wenn Sie in den letzten fünf Jahren drei Jahre lang Ihren Pflichtbeitrag in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben, erwartet Sie gerade mal eine kleine Erwerbsminderungsrente, die maximal 35% Ihres Bruttoeinkommens ausmacht. Bei den meisten von uns wird das schnell zur finanziellen Katastrophe. Das Familieneinkommen ist nicht mehr gesichert, das Haus kann nicht mehr abbezahlt werden usw.

Trotzdem sorgt nur eine Minderheit von rund 25% der Berufstätigen mit dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung vor. Und dies, obwohl Versicherer und Verbraucherschützer in seltener Einmütigkeit diese Absicherung dringend empfehlen.

Wechsel in Verbeamtung immer möglich

Natürlich wissen Sie heute noch nicht, was Ihnen das Leben bringt und wie sich Ihr Berufsleben weiterentwickelt. Wer weiß, vielleicht verschlägt es Sie doch noch an eine staatliche Schule und Sie werden verbeamtet. Deshalb sollten Sie beim Abschluss einer Dienstunfähigkeitsversicherung unbedingt darauf achten, dass es eine sogenannte Dienstunfähigkeitsklausel gibt. Das bedeutet, dass Sie im Falle eines Falles mit Ihrem Vertrag auch als Beamter abgesichert sind und nicht einen neuen Vertrag abschließen müssen, da die Prämien einer Berufsunfähigkeits- bzw. einer Dienstunfähigkeitsversicherung immer höher werden, je älter Sie bei Abschluss sind.

Auch für andere Facetten des Lebenswandels sollte in einer passgenauen Berufsunfähigkeitsversicherung vorgesorgt sein. Weltweiter Versicherungsschutz ermöglicht es, auch mal für eine Zeit im Ausland zu arbeiten. Ein Branchen- bzw. Arbeitswechsel, weg von der bisher erlernten Tätigkeit als Lehrkraft ist ebenfalls im Bereich des Möglichen. Ein solcher Berufswechsel wird von einzelnen BU-Versicherern unterschiedlich bewertet. Viele Gesellschaften verzichten hier auf eine Meldepflicht oder Beitragsanpassung. Dennoch sollte auch dieses Szenario unbedingt vorab einmal im Beratungsgespräch mit einem Vermittler und mit der entsprechenden Versicherungsgesellschaft geklärt werden.

Um später keine bösen Überraschungen zu erleben, sollten Sie sich im Vorfeld eines Vertragsabschlusses Zeit nehmen und in Ruhe Angebote zu vergleichen. Ein guter Weg für das Finden der richtigen Versicherungslösung beginnt mit Wahl eines freien Versicherungsmaklers, da er auf das ganze Versicherungsportfolio zugreifen kann, ohne an eine Gesellschaft gebunden zu sein.

Das sollten Sie jetzt tun:

Am besten sichern Sie sich sofort mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung ab! Es ist tatsächlich so, dass gerade bei der Berufsunfähigkeitsversicherung die Uhr tickt. Zum einen werden die monatlichen Beiträge immer höher, je älter Sie werden, zum anderen drohen Ausschlüsse durch Vorerkrankungen bzw. ist es unter Umständen gar nicht mehr möglich eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Da über Lehrern, wie über vielen anderen Berufsgruppen auch, ganz spezifische Risiken wie ein Damoklesschwert schweben, empfehlen wir Ihnen sich unbedingt an einen Experten zu wenden, der sich mit Ihrer Berufs- und Lebenssituation auskennt.

Er weiß um die Gefahren und wird Lösungen suchen, die genau diese abdecken, um Sie und Ihre Familie vor einem finanziellen Desaster zu schützen.Wichtig ist es auch zu wissen, dass die Höhe der monatlichen Rente auf 80% des letzten Nettoeinkommens begrenzt ist. Deshalb sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Berater unbedingt die richtige Summe berechnen und gemeinsam eine Lösung zur Berufsunfähigkeitsversicherung schaffen,die Ihnen die Flexibilität gibt, die Höhe Ihrer monatlichen Rente auch in Zukunft an dann vorliegende Lebenssituationen anzupassen.

Über den Autor:

Lehrer in freien Bildungseinrichtungen
Lehrer in freien Bildungseinrichtungen

Lukas Thiem, Jahrgang 1992, begann im September 2012 seine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen bei CuP Versicherungsmakler GmbH & Co. KG in Fürth. Seit 2018 ist er Versicherungsfachwirt und berät ErzieherInnen und LehrerInnen deutschlandweit rund um das Thema Vorsorge.

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