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Berufsunfähigkeit bei Beamten

Berufsunfähigkeit bei Beamten

Immer wieder höre ich die selben Vorurteile über die Berufsunfähigkeit (BU) bei Beamten. Manche kann ich so bestätigen, andere eher nicht. Ich stell euch mal die häufigsten Fragen vor. Wenn eure Frage fehlt, dann meldet euch einfach bei mir 🙂

Berufsunfähigkeit bei Beamten gibt es nicht

Das ist so ziemlich die krasseste Aussage zum Thema Berufsunfähigkeit bei Beamten. Die Begründung hier ist einfach. Beamte haben keinen Beruf. Sie bekleiden ein Amt. Deshalb können sie nicht berufsunfähig werden. So weit, so logisch.

Tatsächlich ist es aber so, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung sich überhaupt nicht darum schert, wie dein Beruf heißt oder ob das, womit du dein Geld verdienst, überhaupt Beruf zu nennen ist. In der BU-Versicherung prüft der Versicherer, ob du aus gesundheitlichen Gründen noch zur Hälfte arbeiten kannst.

Dabei kommt es auf die Tätigkeiten an, die du jeden Tag durchschnittlich ausübst. Und die Hälfte kannst du auf die Arbeitszeit oder auf das Arbeitsergebnis beziehen. Mal angenommen, du bist Lehrer und du arbeitest 26 Stunden in der Woche. Wegen irgendeiner Krankheit kannst du nur noch 13 Stunden arbeiten. Dann bist du berufsunfähig.

Wenn du zum Beispiel Streifenpolizist bist und wegen einer Krankheit nicht mehr Dienst an der Waffe tun kannst, dann wird dich das in der Arbeitszeit kaum einschränken, aber du kannst kein sinnvolles Arbeitsergebnis mehr erzielen. Dann bist du auch berufsunfähig. Und zwar so lange, bis du im Innendienst mindestens 80% deiner früheren Besoldung bekommst. Aus der Praxis kann ich euch sagen, dass sich das hier auch mal ein Jahr ziehen kann.

Da es also nicht um die Bezeichnungen geht, sondern die tatsächlich ausgeübten Tätigkeiten, gibt es Berufsunfähigkeit bei Beamten sehr wohl.

Versicherer leisten nicht bei Berufsunfähigkeit bei Beamten

Auch hier höre ich immer wieder, dass ein Berufsunfähigkeitsversicherungen nicht leisten würden, wenn ein Beamte berufsunfähig werden. Naja, wenn ich vorhin schon gezeigt habe, dass es Berufsunfähigkeit bei Beamten durchaus gibt, dann leisten da auch die Versicherer. Ist doch logisch. Allerdings leistet eine BU-Versicherer nicht automatisch, wenn ich als Beamter dienstunfähig bin. Obwohl ich dann in der Regel automatisch berufsunfähig bin. Das ist aber nur ein schöner Beweis dafür, dass etwas zwar logisch ist, aber eben juristisch gesehen nicht gegeben. Denn den Beweis, ob BU vorliegt, muss ich selbst führen.

Dazu muss ich dem Versicherer eine Erkrankung nachweisen, meine durchschnittlichen Tätigkeiten beschreiben und dann beweisen, dass ich seit mindestens 6 Monaten nur noch die Hälfte der Tätigkeiten ausüben kann oder ein sinnvolles Arbeitsergebnis nicht mehr möglich ist.

Bei Dienstunfähigkeit muss ich in 6 Monaten 3 Monate dienstunfähig gewesen sein und zusätzlich in den kommenden 6 Monaten nicht wieder voll dienstfähig werden können. Da diese Prognose in die Zukunft schwierig zu beweisen ist und die private BU-Versicherung schon leistet, wenn ich schon 6 Monate BU war, bin ich in der Regel zuerst BU und dann DU.

Aber ich muss es halt zusätzlich beweisen. Und wenn ich das schaffe, dann leisten die BU-Versicherungen auch bei Beamten. Ich schwör.

Beamte und die Feststellung der Dienstunfähigkeit

Weißt du, was cool ist? Bei einer Dienstunfähigkeitsversicherung entscheidet der Chef, ob ich wirklich dienstunfähig bin oder nicht. Und, ob man es glaubst oder nicht, er kann den Amtsarzt vorbeischicken, um das zu prüfen – muss er aber nicht. Tatsächlich kann es sogar passieren, dass der Staat sagt: ‘Okay, du willst dich nicht vom Amtsarzt durchchecken lassen und deine Dienstunfähigkeit bestätigen lassen? Dann ab in den Ruhestand mit dir!'”

Okay, das klingt jetzt erst mal seltsam, oder? Aber denk mal drüber nach: Ein Staatsdiener kassiert bis zur Ruhestandsversetzung sein volles Gehalt. Klar, wer will schon freiwillig weniger Geld? Ein Beamter denkt sich bestimmt: ‘Ruhegehalt? Dann muss ich aber Abstriche machen!’ Und ja, er muss zwischen 65% und 28,25% weniger in der Tasche haben. Das kommt daher, weil man mindestens 35% seines normalen Gehalts und höchstens 71,75% bekommt.

Ehrlich gesagt, das ist schon eine Menge. Aber hey, der Staat denkt sich: ‘Wenn ich zwischen 65% und 28,25% sparen kann, warum nicht?’ Also zahlt er dem Beamten lieber ein bisschen weniger als gar nichts.”

Stell dir mal vor, die Versicherer könnten selbst entscheiden. Dann würden die sich natürlich fragen: ‘Zahlen wir jetzt oder lieber nicht?’ Die Versicherungen sind da genauso drauf wie die Chefs: Sie wollen am liebsten so wenig wie möglich zahlen. Aber die Versicherungen ziehen oft die ‘Nicht-anerkennen’-Karte. Da tickt der Chef anders als die Versicherung. Und genau da liegt der Knaller: Eine Dienstunfähigkeitsklausel hat gegenüber der normalen Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte echt die Nase vorn!

Also, ganz unter uns: Juristisch gesehen ist die Versetzungsurkunde quasi wie ein Trumpf-Ass im Kartenspiel. Die Dienstunfähigkeitsversicherung kann nicht einfach so schnüffeln, ob wirklich Dienstunfähigkeit vorliegt, wenn sie die echte Dienstunfähigkeitsklausel im Angebot hat. Die dürfen nur checken, ob die Bedingungen für eine Zahlung erfüllt sind. Und bei der echten Klausel zählen eben nur zwei Dinge: die Versetzungsurkunde oder das ‘Tschüss, du bist Dienstunfähig’-Papier.”

Beamte brauchen eine reine Dienstunfähigkeitsversicherung

Kurze Antwort: Geht halt einfach nicht. Es gibt derzeit keine reine Dienstunfähigkeitsversicherung am Markt. Das ist aber auch ziemlich gut. Denn das macht ja all meine vorherigen Argumente überflüssig. Jeder Beamte, der eine Dienstunfähigkeitsversicherung hat, hat eigentlich eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit DU-Klausel 🙂 Tut mir also leid, dass ihr bis hierher gelesen habt.

Aber ich leite da mal die nächste Behauptung ab, die da lautet…

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung bringt Beamten nix

Naja, wer bis jetzt aufgepasst hat, weiß, dass es durchaus auch Berufsunfähigkeit bei Beamten geben kann. Deshalb bringt das schon was. Den Unterschied zwischen Dienstunfähigkeit und Berufsunfähigkeit hab ich schon mal erklärt. Aber hier noch mal ganz kurz:

Die Berufsunfähigkeitsversicherung leistet für Beamte, wenn ich beweisen kann, dass ich mindestens 6 Monate BU war. Dienstunfähig (DU) bin ich dann, wenn der Dienstherr mich in den Ruhestand versetzt. Bei der Berufsunfähigkeit ist der Nachweis nicht so leicht, aber wenn ich weiß, wie das geht, dann hilft das schon…

Soll ich jetzt eine normale BU-Versicherung oder eine mit DU-Klausel abschließen?

Ich fang mal anders an… Wenn du eine bestehende BU-Versicherung hast, dann solltest du deine Versicherung NICHT wechseln, wenn:

  • die neue Berufsunfähigkeitsversicherung mit DU-Klausel viel mehr kostet oder
  •  du in der neuen BUV mit DU-Klausel einen Ausschluss für irgendeine bestehende Krankheit bekommst, den du in der alten BU-Versicherung nicht hast.

Denn auch wenn du vielleicht keine Ahnung hast, wie du mal die Leistung aus der BU beantragen musst, gibt es immer jemanden, der dir helfen kann. Und aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass du überproportional häufig wegen bereits bestehender Krankheiten oder Verletzungen mal berufsunfähig wirst.

Aber wenn du die freie Wahl hast, weil du eh noch überhaupt keine Versicherung hast, dann kannst du nicht nur Berufsunfähigkeit bei Beamten absichern, sondern auch eine DU-Klausel einbauen.

Und jetzt kommt der Über-Life-Hack: Ich würde immer BU beantragen und nicht DU. Auch wenn es versichert und wenn es einfacher ist. Denn die DU-Klausel leistet, sobald du in den Ruhestand versetzt wirst. Die Berufsunfähigkeit ist aber in den allermeisten Fällen mindestens schon 6 Monate vorher eingetreten. Denn eine der beiden Voraussetzungen ist ja, dass du innerhalb von 6 Monaten 3 Monate DU warst. In krassen Fällen war auch schon mal die Lehrerein für 3 Jahre krankgeschrieben, bevor die Ruhestandsversetzung eingeleitet wurde.

Von dem Geld, dass du dann rückwirkend bekommst, weil die BU-Versicherung immer ab dem Monatsersten nach dem Eintritt der BU leistet, kannst du dann ohne Probleme einen Versicherungsberater bezahlen, der auf Leistungsfälle spezialisiert ist.  Es lohnt sich also, Berufsunfähigkeit bei Beamten abzusichern 😉

Muss ich noch was über Berufsunfähigkeit bei Beamten wissen?

An sich nicht. Sonst hätte ich es ja geschrieben. Aber wenn du noch Fragen hast, dann melde ich einfach bei uns! Ich antworte dir dann persönlich und/oder ergänze es dann hier 🙂 Ob du Beamter auf Widerruf oder auf Probe bist oder du schon deine Ruhegehalt auf Lebenszeit erreicht hast, melde dich bei uns per E-Mail. Mit einer passenden Berufsunfähigkeitsversicherung für Beamte geben wir dir die wichtigste Absicherung für die nächsten Jahre.

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