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Berufsunfähigkeitsversicherung vs Erwerbsunfähigkeitsversicherung

Berufsunfähigkeitsversicherung oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) ist ohne Frage die Königin der Einkommenssicherung. Sie leistet als Arbeitskraftabsicherung bereits dann, wenn ich meinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nur noch zur Hälfte ausüben kann. Das ist echt der Hammer. Bei der Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU_Versicherung) darf ich hingegen dem Arbeitsmarkt in keinem Beruf mehr zur Verfügung stehen.

Eine Alternative kann in manchen Fällen die Erwerbsunfähigkeitsversicherung sein. Hier wird nicht die Berufsunfähigkeit versichert, sondern die Erwerbsunfähigkeit. Das ist ein großer Unterschied. Bei beiden Versicherungen wird im Leistungsfall eine Rente gezahlt. Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung heisst diese Berufsunfähigkeitsrente und bei der Erwerbsunfähigkeitsversicherung Erwerbsunfähigkeitsrente.

Die gesetzliche Rentenversicherung zahlt bei Erwerbsunfähigkeit ebenfalls eine Erwerbsminderungsrente. Hier gibt es bei einer festgestellten Erwerbsminderung die halbe und ganze Erwerbsminderungsrente. Voraussetzung für die Höhe der Rente sind hier die Stunden am Tag, für die man dem Arbeitsmarkt in Deutschland noch zur Verfügung stehen kann. Andererseits ist zu diesem Zeitpunkt auch vielleicht noch überhaupt keine finanzielle Unterstützung notwendig. Es gibt Krankengeld von der Krankenversicherung, Arbeitslosengeld… und überhaupt. Vielleicht könnte ich ja noch umschulen.

Leistungen der Erwerbsunfähigkeitsversicherung

Erwerbsunfähigkeitsversicherung

Psyche 100%

Krebs 60%

Herz-Kreislauf 65%

Bewegungsapparat 60%

Unfall 45%

(Zahlen von Franke und Bornberg GmbH)

Die EU-Versicherung leistet in der Regel bei denselben Erkrankungen wie die BU-Versicherung. Unterschiede gibt es nur bei den Vorausetzungen für die jeweilige Rente. Der große Nachteil der Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist das der zuletzt ausgeübte Beruf, die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten, die bisherige Lebensstellung, insbesondere das bisherige berufliche Einkommen und die jeweilige Arbeitsmarktlage unberücktsichtigt bleiben.

Wenn ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung kaufe, dann bezahle ich dafür, dass ich, wenn ich in meinem Beruf nicht mehr mehr als die Hälfte arbeiten kann, nie mehr arbeiten muss. Aber wenn ich tatsächlich umschule und in der neuen Tätigkeit wieder so verdiene wie vorher, dann zahlt die Gesellschaft nicht mehr. Obwohl ich eigentlich dafür bezahlt habe. Aber zu Hause würde mir die Decke auf dem Kopf fallen. So gesehen ist die Berufsunfähigkeitsversicherung manchmal vielleicht besser als ich es brauche.

Aber sollte ich nicht selbst bestimmen können, ob ich soweit bin? Wenn ich eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung (Abkürzung EUV oder EU-Versicherung) abgeschlossen habe, gibt es kein Geld, solange ich noch umschulen könnte. Ich habe keine Zeit, mich auf die Genesung zu konzentrieren. Wenn ich jetzt nicht schnell bin, hab ich bald kein Einkommen mehr.

Sofern ich Rücklagen habe, ist dieses Risiko relativ gering. Und ich kann schneller noch mehr Rücklagen aufbauen. Denn die Beiträge zur Erwerbsunfähigkeitsversicherung sind deutlich günstiger als die bei den Berufsunfähigkeitsversicherungen. Zumindest für die meisten Berufe. Gerade für Selbstständige kann sie in der Regel eine sinnvolle Alternative zur Absicherung sein.

Rein von der Logik her ist die EU-Versicherung bedarfsgerechter, weil wir erst Geld bekommen, wenn wir selbst dazu nicht mehr in der Lage sind. Die BU-Versicherung zahlt bereits dann, wenn wir so wie wir bisher Geld verdient haben, keins mehr verdienen. Das ist ziemlich bequem. Wir müssen auch nicht umschulen. Selbst wenn wir könnten. Und selbst wenn wir umgeschult haben, kann uns niemand zwingen zu arbeiten. Die Berufsunfähigkeitsversicherung kann uns nur konkret verweisen. Also nur dann, wenn ich tatsächlich wieder arbeite.

Für diesen Schutz bezahle ich bei der BU-Versicherung. Die EU-Versicherung ist deswegen günstiger, weil die Versicherungsgesellschaft ein geringeres Risiko trägt. Es ist meine Entscheidung, wie viel Risiko mir die Gesellschaft abnehmen soll. Bei der Gesundheitsprüfung muss man genauer hinschauen. Nicht viele Versicherer machen hier große Unterschiede bei den beiden Versicherungen

Berufsunfähigkeitsversicherung 85%

Erwerbsunfähigkeitsversicherung 70%

(Zahlen von Franke und Bornberg GmbH)

Ich muss mir überlegen, wie viel Risiko ich selbst tragen kann. Und wie viel ich selbst tragen will. Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung kann eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung sein, wenn diese nicht möglich ist.

Was ist der Unterschied zwischen einer Erwerbsunfähigkeit und einer Berufsunfähigkeit?

Einfach gesagt, kann man bei einer Erwerbsunfähigkeit gar keine Tätigkeit mehr auf dem deutschen Arbeitsmarkt ausüben und bei einer Berufsunfähigkeit ist es nicht mehr möglich, einen bestimmten Beruf auszuüben.

Wann ist man erwerbsunfähig?

Als Erwerbsunfähigkeit Definition kann die der deutschen Rentenversicherung herangezogen werden. Hier heisst es:” Unvermögen aufgrund von einer Krankheit, einer Körperverletzung, einer Behinderung oder eines allgemeinen Kräfteverfalls, die ärztlich nachzuweisen sind, übr voraussichtlich mindestens 2 Jahre irgendeine Erwerbstätigkeit mindestens 3 Stunden täglich dauerhaft auszuüben. Als Erwerbstätigkeit gelten alle Tätigkeiten, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt üblich sind.

Wann ist man berufsunfähig?

Die Berufsunfähigkeit Defintion findet man in den Versicherungsbedingungen der privaten Versicherungswirtschaft. Hier heisst es:”Voraussichtlich, mindestens 6 Monate infolge von Krankheit, Körperverletzung oder “Kräfteverfalls” ununterbrochen andauernde Unfähigkeit des Versicherten seinen Beruf oder eine andere Tätigkeit auszuüben, die er aufgrund seiner Ausbildung und Erfahrung ausüben könnte und die seiner bisherigen Lebensstellung entspricht.”

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Philip Wenzel

Über den Autor:

Philip Wenzel ist ein bundesweit anerkannter Experte für die Berufsunfähigkeitsversicherung, Dienstunfähigkeitsversicherung und Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Er ist Fachwirt für Versicherungen und Finanzen, Versicherungsmakler und Autor eines Fachbuches über die Berufsunfähigkeitsversicherung. Außerdem schreibt er für diverse Fachmagazine und ist als Speaker bei Versicherungen und Fachtagungen tätig.

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