Scroll Top

Sterbekasse

Das Prinzip der Sterbekasse wurde vor einigen Jahrhunderten entwickelt. So etwas wie eine Sterbekasse kannte man zwar schon bei den alten Römern, doch so richtig ins Leben gerufen wurde die Sterbekasse zwischen dem achtzehnten und dem neunzehnten Jahrhundert. Die Sterbekasse wurde von Zünften und mehreren Organisationen mit Ziel gegründet, dass die Beerdigungskosten des Verstorbenen getragen werden konnten. Die Sterbekassen gingen aus früheren Totenladen und Begräbniskassen hervor. Historisch gesehen, stellt die Sterbekasse eine wichtige historische Wurzel in der Geschichte der heutigen Versicherung dar.

Auch in der heutigen Zeit gibt es noch die Sterbekasse. Im Todesfall wird ein einmaliger Betrag ausgezahlt. Meist ist die Sterbekasse regional zuständig oder beschränkt sich auf einen bestimmten, abgesteckten Mitgliederkreis. Die Sterbekasse unterliegt der Versicherungsaufsicht in Deutschland und ist in der Regel ein eingetragener Verein. Die Sterbekassen sind rechtlich-selbständige Einrichtungen. In den meisten Fällen sind die Sterbekassen kleine Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit.

Die Abkürzung VVaG steht für Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Die Sterbekassen unterliegen der Aufsicht des BAV in Berlin. Kleine Sterbekassen werden von den zuständigen Landesbehörden beaufsichtigt. Früher arbeiteten die Sterbekassen ausschließlich nach dem Umlageverfahren. Leider bedeutet das Schrumpfen der Mitglieder vielen Kassen Probleme hinsichtlich der Sicherheit der Bestandsfähigkeit. Zum Schutz der Versicherten verlangt daher die Versicherungsaufsicht für die Zulassung eine Berechnung der Prämie auf Basis des technischen Verfahrens mit abgestuften individuellen Beiträgen.

2013 unterlagen nur noch 36 Sterbekassen der Bundesaufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht in Berlin. Grund hierfür ist, dass immer weniger Sterbekassen die nötige Bestandsgröße haben. Bekannte Sterbekassen sind beispielsweise Evangelischer Freikirchen VvaG oder die Vorsorgekasse Hoesch. Satzung, Formulare, Geschäftsberichte oder eine Beitragstabelle finden Mitglieder auf der jeweiligen Homepage der Sterbekasse. In der jüngeren Vergangenheit wurde die Sterbekasse aber immer mehr durch die Sterbegeldversicherung (Bestattungsversicherung), ein Produkt der deutschen Versicherungswirtschaft, das aber auch teilweise die Sterbekasse benutzt, abgelöst.

Die Sterbegeldversicherungen und die Sterbekassen haben seit vielen Jahren an Wichtigkeit gewonnen. Zum 01.01.2004 wurde das gesetzliche Sterbegeld von der gesetzlichen Krankenversicherung ersatzlos gestrichen. Seit diesem Zeitpunkt müssen die Angehörigen und Hinterbliebenen eines Verstorbenen die Kosten einer Beerdigung alleine tragen. Vor dem 01.01.2004 wurde immerhin ein Bestattungskostenzuschuss von 1050 € beziehungsweise 525 € gezahlt. Voraussetzung war eine Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenversicherung.

Mit diesem Zuschuss konnten die hohen Kosten der Bestattung wenigstens teilweise von den Hinterbliebenen aufgefangen werden. Als die Krankenkassen den Sterbegeldbetrag als eine ihrer Leistungen aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung strich, blieb den Menschen finanziell nur die private Vorsorge um den Todesfall finanziell abzusichern.

Bei der Bestattungsversicherung kann meist ein höherer Betrag abgesichert werden, als bei der reinen Sterbekasse. Die Versicherungssumme bei der Bestattungsversicherung orientiert sich zwischen 2 500 € und 20 000 € bei Tod der versicherten Person. Die Sterbeversicherung ist eine kleine Lebensversicherung. Kleine monatliche Beiträge reichen hier in der Regel aus, um zumindest eine ausreichende Versicherungssumme für den Fall des Todes abzusichern.

Die Sterbekasse hingegen bietet als Absicherung für die Kosten der Bestattung meist nur eine Versicherungssumme von bis zu 10 000 Euro an. Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Entscheiden Sie selbst, ob für Ihre Bestattungsvorsorge eine Sterbekasse oder ein private Bestattungsversicherung die richtige Entscheidung ist.

Privacy Preferences
When you visit our website, it may store information through your browser from specific services, usually in form of cookies. Here you can change your privacy preferences. Please note that blocking some types of cookies may impact your experience on our website and the services we offer.